*25. Okt. 1838 in Paris, †3. Juni 1875 in Bougival nahe Paris, Komponist (Abb. 1). Georges Bizets Vater Adolphe Armand Bizet (1810–1886) enstammte einer Familie von Kunsthandwerkern aus Rouen und arbeitete in Paris als Perückenmacher und Friseur. Um die Zeit seiner Heirat (26. Dez. 1837) aber wird er als Gesangslehrer genannt. Adolphe Armand Bizet hinterließ eine Kantate, ein Streichquartett, Lieder und Klavierwerke. Aimée Marie Louise Léopoldine Joséphine Delsarte (1815–1861), die ihn gegen die Einwände ihrer Familie geheiratet hatte, war eine begabte Pianistin aus einer musikalischen Familie und übte auf ihr einziges Kind Georges einen wichtigen Einfluß aus. Bizet wurde 1838 als »Alexandre-César-Léopold« eingetragen, 1840 aber auf den Namen Georges getauft. Er erhielt seinen frühesten Musikunterricht von seinen Eltern und nahm daneben Stunden bei seinem Onkel François Alexandre Nicolas Chéri Delsarte (1811–1871), einem erfolgreichen exzentrischen Gesangslehrer, der für die Wiederaufführung der Werke Glucks, Rameaus und Lullys eintrat, und bei seiner Tante Rosine-Charlotte, einer Pianistin, die ihn auch in Solfège und Harmonielehre unterwies.

Schon sehr...

Die Musikwissenschaft (englisch musicology, französisch musicologie, spanisch musicología, russisch музыковедение, arabisch علم الموسيقى, hindi संगीत शास्त्र, chinesisch und japanisch 音樂學) ist eine akademische Disziplin, die der Erforschung musikalischer Repertoires und darauf bezogener Praktiken und Diskurse sowie der Reflexion über Musik in der Vielfalt ihrer historischen, kulturellen und sozialen Erscheinungsformen gewidmet ist, aber auch die akustischen, biologischen und psychologischen Grundlagen der Musikproduktion und -rezeption berücksichtigt. Dieser breite Ansatz, mit dem sich die Musikwissenschaft von den Wissenschaften anderer Künste unterscheidet, wird traditionell in die drei Fachgebiete »Historische Musikwissenschaft/Musikgeschichte«, »Systematische Musikwissenschaft« und »Vergleichende Musikwissenschaft/Musikethnologie« unterteilt. Die Musikwissenschaft ist nicht in erster Linie durch fachspezifische Methoden definiert. Die meisten ihrer wissenschaftlichen Verfahren stammen aus anderen Fächern, v.a. den Philologien, der Geschichtswissenschaft, der Kunstgeschichte, der Ethnologie/(Kultur-)Anthropologie, der Physik und den empirischen Wissenschaften (eine Ausnahme hiervon stellen Teile der musikalischen Analyse dar). Definiert wird sie vielmehr durch ihren Gegenstand.

Im deutschen Sprachraum wird die Musikwissenschaft zumeist den Geisteswissenschaften zugerechnet, neuerdings auch den in Abgrenzung davon konzipierten Kulturwissenschaften...

* 20. November 1766 in Kensington Gravel Pits (Gemeinde Kensington, Middlesex; heute Notting Hill Gate im Londoner Stadtteil Kensington and Chelsea), † 15. Mai 1821 in Fishponds Asylum, Bristol, Komponist, Musiktheoretiker und Musiklehrer. Callcott wuchs auf als Sohn des Baumeisters Thomas Callcott (vor 1730–1796) und dessen zweiter Frau Charlotte, geborene Wall (1740–1816). Sein Bruder August Wall Callcott (1779–1844) war ein bekannter Maler, der 1837 den Adelstitel erhielt. Sein Sohn William Hutchins Callcott (1807–1882) war ebenfalls Komponist. Ausgebildet wurde John Wall Callcott zunächst an einer privaten Schule im Stadtteil Kensington, wo er sich als hervorragender Schüler in Latein, Griechisch, Hebräisch, Geometrie, Algebra und Philosophie entpuppte. Um 1775 erschien beim Londoner Gravierer und Drucker Prosser ein Gedicht, das explizit dem neunjährigen Callcott zugeschrieben wurde. Unterstützt von seinem Vater, der ihm ein Spinnet finanzierte, begann er 1778 sein Musikstudium mit Orgelunterricht bei Henry Whitney, Organist der Gemeinde Kensington. Klarinette und Oboe folgten und seine erste Komposition (ein Stück für seine ehemalige Schule) ist im Jahr 1780 dokumentiert...